Ein Mindestlohn ist grundsätzlich natürlich eine gute Sache. Auch ich hasse Sklaverei wie die Pest.
Wegen meiner diversen Aktivitäten kann ich meine rund 100 Mitarbeiter deutlich übertariflich bezahlen, aber eine kleine Klitsche kann das nicht.
Man darf nämlich auch gewisse Auswirkungen nicht außer Acht lassen.
Bedingt durch die ständigen Mindestlohnerhöhungen sind oft die Mitarbeiter benachteiligt, die schon seit längerer Zeit ihrem Betrieb die Treue halten. Deren Löhne steigen nämlich in vielen Fällen nicht so rasant und regelmäßig in die Höhe. Neueinstellungen verdienen dann nämlich fast oder genau so viel wie sie. Da könnten betriebliche Unruhen aufkommen.
Der zweite Aspekt wären die erhöhten Personalkosten. Die müssen von den Arbeitgebern selbstverständlich aufgefangen werden. Und wie macht das ein kleiner Mittelständler wie z.B. eine Bäckerei oder ein gastronomischer Betrieb? Er erhöht die Preise, logisch, oder?
Wenn man der Verkäuferin oder der Thekenkraft gesetzlich mehr bezahlen muss, werden sehr zeitnah die Brötchen und das Bier teurer.
Die selbe Verkäuferin, die sich im ersten Moment über ihre Mindestlohnaufstockung freut, bekommt ihr zusätzliches Geld im Supermarkt, in der Bäckerei oder in ihrer Stammkneipe wieder abgenommen.
Um mal auf die von mir erwähnte Bäckerei zurückzukommen, es könnte doch sein, daß sich da um eine gewisse "Milchbrötchen-Rechnung" handelt, nicht wahr?